Montag, 22. Juli 2013

[Rezension] Yalda Lewin - Die dunkle Seite des Weiß



Eine Patientin der Beelitzer Heilstätten verschwindet im Jahr 1911 spurlos – und taucht 100 Jahre später kaum gealtert wieder auf. Die Tote wird in den Ruinen des berühmten Lungensanatoriums gefunden und stellt die Behörden vor Rätsel.

Der Hochsensible Jakob Roth, einst bester Ermittler für paranormale Kriminaldelikte in Berlin, übernimmt den Fall der mysteriösen Leiche. Er, der zwei Jahre zuvor aufgrund eines „unliebsamen Vorkommnisses“ unehrenhaft entlassen wurde, kämpft allerdings nicht nur um die Aufklärung des Mysteriums, sondern auch um die Wiederherstellung seines Rufes und um die Liebe einer Frau, die er nicht vergessen kann. Doch genau das könnte ihn das Leben kosten ...



Dienstag, 16. Juli 2013

Rezension: Guaia Guaia - Eine Revolution ist viel zu wenig


Guaia Guaia - Eine Revolution ist viel zu wenig
(2013, Universal)


1. Absolute Gewinner
2. Terrorist
3. Von Stadt zu Stadt
4. Häuschen am Ostkreuz
5. Neues Land
6. Die Reichen
7. Mach sauber
8. Pfandflaschenbusiness
9. Analphabet
10. Eigenes Vorbild
11. Alle Autos fliegen hoch
12. Superpenner
13. Eine Revolution ist viel zu wenig

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Von der Straße zum Major Label - Guaia Guaia haben es geschafft. Das Mecklenburger Duo, bestehend aus Elias Gottstein (links im Bild) und Luis Zielke (rechts), das seit 2010 auf selbstgebauten Fahrrädern durch die Republik düst, all ihre Habseligkeiten immer bei sich und ohne festen Wohnsitz, hätte sich wohl selbst kaum gedacht, dass es je so weit kommt. Schließlich ist das Unterschreiben eines Plattenvertrags ja fast so etwas wie sich genau der Konsumgesellschaft hingeben, die sie so verabscheuen, oder?

Wie dem auch sei. Guaia Guaia haben sich jedenfalls auf dieses Experiment eingelassen und am 12. Juli ihr erstes nicht-selbstproduziertes Album "Eine Revolution ist viel zu wenig" auf den Markt gebracht, einen Tag nach der Premiere ihres Dokufilms "Unplugged: Leben Guaia Guaia".

Was haben wir da also? Erst einmal eine bunte Mischung aus Elias' Gitarre, Luis' Trompete und Beats vom Laptop. Das sympathische Straßenkünstler-Duo mischt ohne Angst vor Genregrenzen so ziemlich alles, was ihnen in die Finger gerät, so wie sie es auch abseits des Musikmachens tun. Heraus kommt also "HiphopFunkReggaeRockElectroPop", wie n-tv so hübsch zusammenfasst. Nicht immer gelungen ("Die Reichen") und nie das wirklich neu erfundene Rad, aber die Konservenbüchsen-Beats sind auch nicht das, was Guaia Guaia ausmachen. Denn dafür sind die Texte zuständig: ungeschliffen, unverschämt und mit gekonnt eingeflochtenen Witz sprechen Guaia Guaia Klartext über ihr Leben auf den Straßen der Republik ("Von Stadt zu Stadt"), Probleme mit der Polizei ("Terrorist", "Häuschen am Ostkreuz") und die Intoleranz der Deutschen (eindrucksvoll im Titelsong: 'Hier bei uns im Land der Glatzen / Kann ein Kopftuch ja nur Terror sein / Ja im Land der Waffenschmieden / Können Friedenstauben Bomben sein'). Sich selbst sieht das Duo dabei als "Absolute Gewinner", denn ihrer Meinung nach kann man aus jeder Situation etwas gewinnen. Selten war Naivität so sympathisch.

Neben den Texten verfügen aber auch die Herren selbst über ordentlich Wiedererkennungswert: Elias mit seiner leicht nasalen, an Jan Delay erinnernden Stimme, Luis mit seinem unglaublich tiefen Bariton, mit dem er prima synchronsprechen könnte. Richtig gesungen wird nicht, vermutlich würde das auch schief geraten, aber der Sprechgesang der beiden Mecklenburger passt ohnehin viel besser zur ihrer Musik. Und wenn sie dann noch gestehen, "Analphabet" zu sein - ja, dann kann man Guaia Guaia eigentlich nur noch mögen.

3/5 plus ein fetter Sympathiepunkt meinerseits für dieses durchaus gelungene Major Label-Debüt.

Sonntag, 7. Juli 2013

[Was macht eigentlich...] Tobias Regner?

Aloha!

An diesem schönen Sonntag, der seinen Namen auch ausnahmsweise mal mehr als verdient, möchte ich eine neue Kategorie auf Narretey und Ketzerey einführen: [Was macht eigentlich...] In dieser werde ich mal einen Blick darauf werfen, was Künstler, die irgendwann einfach von der großen Bildfläche verschwunden sind, heute so anstellen.

Den Anfang macht Tobias Regner. Der sympathische Sänger aus Oberbayern gewann anno 2005 die allseits beliebte / verhasste Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" mit rund 55 % der Zuschauerstimmen - als erster "Rocker" in der Geschichte der Sendung. Die Single "I Still Burn" und das dazugehörige Album "Straight" schossen, wie für DSDS-Gewinner üblich, direkt auf Platz 1 der deutschen Charts.

Nach dem Echo-Doppelgewinn in den Kategorien Bester Künstler national Rock/Pop und Bester Newcomer wurde es allerdings still um den Künstler. Abgesehen von den Auftritten mit der Metallica-Tributeband Sacarium, der er bereits seit ihrer Gründung im Jahre 2001 angehört, sah man Regner nicht mehr auf der Bühne.

2010 wagte der studierte Kommunikationswissenschaftler einen Neustart: Mit seiner neuen, schlicht "Regner" getauften Band veröffentlichte er das Album "Kurz unsterblich". Aber weder das Album noch die drei ausgekoppelten Singles "Irgendwo da draußen", "Sommer" und "Mal kurz unsterblich" schafften den Sprung in die Charts. Im Prinzip bekamen nur die Die-hard- (aka die richtigen) Fans etwas von der Veröffentlichung mit.

2011 kam dann das simpel "Akustisch" betitelte Akustik-Album, mit dem Regner 2012 auch auf Tournee ging. Von der Presse blieb dies allerdings ebenfalls unbeachtet, ebenso wie Regners Funktion als Moderator der wöchentlichen Hardrock-Sendung "BOBs Harte Saite" auf dem hessischen Radiosender RADIO BOB!

Am 19.7.2013 erscheint das neue Album "Besser jetzt".

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